Streuobstwiesen

Lebensraum, Obstlieferant, Kulturgut

Streuobstflächen sind Biotope mit enormer Artenvielfalt. Ihre Strukturvielfalt bietet für viele Tiere und Pflanzen Lebens- und Rückzugsraum in einer intensiven Agrarlandschaft. So können hier bis zu 5.000 Arten vorkommen!
Am wertvollsten ist eine Fläche, wenn sie möglichst groß ist und der Bestand aus Bäumen verschiedener Altersstufen besteht. In den alten Stämmen bauen Spechte ihre Höhlen, in die übrigens auch Fledermäuse, Gartenschläfer und andere Vögel gern einziehen.

Die Wiesen und Weiden unter den Bäumen können mit der richtigen Bewirtschaftung sehr artenreich sein. In der Regel sollte am besten zweimal im Jahr gemäht oder beweidet werden. Zum Schutz vor Verbiss durch Weidetiere müssen die jungen Bäume jedoch geschützt werden. Bei uns hat sich hier ein 1,5 m hoher und stabiler Volierendraht bewährt, der an einem Holzpfosten befestigt ist. Bei größeren Weidetieren kann auch ein massiverer Schutz nötig sein.

Aufgrund des Klimawandels und immer trockenerer Sommer sehen sich Streuobstwiesen einem größeren Schädlings- und Krankheitsdruck ausgesetzt. Daher ist es unabdingbar neu gesetzte Bäume in den ersten zehn Standjahren intensiv zu betreuen. Da sich viele Streuobstwiesen jedoch in einem schlechten Zustand befinden, organisiert die LPV in einigen Projektgebieten die Pflege der Bäume und tlw. auch der Wiesen und Weiden darunter. 

Dazu gehören Sanierungs- und Pflegeschnitte alter Bäume, Neupflanzungen alter, heimischer Sorten, Erziehungsschnitt junger Obstbäume und Vermittlung von Parzellen zur Grünlandpflege. 

Wenn gewünscht organisiert die LPV auch die Verwertung des anfallenden Obstes. Aus diesem wird ein leckerer Saft gekeltert und dieser zum Selbstkostenpreis verkauft.

Beispiele für solche Streuobstprojekte der LPV sind:

  • Der "Judenberg" in Gießen-Allendorf
  • Der "Kaltenrain bei Steinheim" (FFH-Gebiet)
  • Die "Hohl" in Reiskirchen (FFH-Gebiet)


Finanziert werden diese Projekte zum Beispiel aus Fördermitteln des Bundes und des Landes. Teilweise erfolgt die Pflege auch im Rahmen freiwilligen Engagements der Städte und Kommunen - wie bspw. am "Judenberg" in Gießen. Aufgrund der Komplexität der Besitzverhältnisse in Streuobstgebieten ist die LPV insbesondere bei der Beratung und Koordination von Eigentümern und Bewirtschaftern tätig. Für die langfristige Sicherung ist der Kontakt mit der Bevölkerung, wie bspw. das Angebot von Schnittkursen, eine unabdingbare Voraussetzung!

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